Weiße Tauben auf Kanone

Zahlreiche Christinnen und Christen nehmen die Situation in der Ukraine mit ins Gebet.

Bild: Fundus/Lutz Neumeier

Krieg in der Ukraine

"Gib Frieden, Gott!"

Seit über einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Mit großer Anteilnahme und Besorgnis verfolgen Menschen auf der ganzen Welt die Entwicklungen dort. Christinnen und Christen bringen ihre Sorge vor Gott. Eine Sammlung von Gebeten.

Zahlreiche Gemeinden bieten Friedensandachten an und schließen die Lage in der Ukraine in ihr Gebet ein. Hier finden Sie unter andererm Gebete um Frieden aus Kommunitäten, von der Kirchenleitung und der Arbeitsstelle Kokon.

Gott,
mit Sorge schauen wir in die Ukraine und nach Russland.
Wir bitten dich für alle, die in die politischen und diplomatischen
Verhandlungen involviert sind.
Wir bitten dich um Weisheit und Geduld und den unbeirrbaren Willen zum Frieden. Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Osteuropa:
Wo Härte und militärische Stärke vorherrschen, schaffe du, Gott, dir Raum mit deiner Sanftheit und Güte und der Liebe zum Kleinen und Schwachen.
Wo Angst und Misstrauen sind, schaffe dir Raum mit deiner Großzügigkeit, mit der Hoffnung und dem Vertrauen.
Wo vergangene Ereignisse und Entfremdung Wunden geschlagen haben, da schaffe dir Raum mit deinem heilsamen Geist der Versöhnung.
Schaffe dir Raum, Gott, und deinem Shalom, deinem Frieden, der alle Menschen sieht und allen gilt.
Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Sr. Ruth Meili, Communität Casteller Ring

Du, Gott im Himmel und auf Erden,
bewahre die Menschen in der Ukraine und Russland und uns alle vor Krieg.
Beschütze den Frieden, lass ihn wachsen und stark und kräftig werden.
Vertilge allen Hass und alle Selbstsucht.
Berühre die Herzen der unerbittlich Machtgierigen,
dass sie zum Frieden einlenken.

Oberkirchenrat Klaus Stiegler, Regionalbischof im Kirchenkreis Regensburg

Du Gott des Friedens,
mit Angst und Sorge blicken wir in die Ostukraine. Tausende von Menschen sind in diesem Konflikt bereits gestorben, nun stehen sich Zehntausende von Soldaten gegenüber, den Finger am Abzug tödlicher Waffen.
Wir bitten Dich für alle Soldaten an der Kontaktlinie: Stärke ihre Herzen und ihre Nerven, dass nicht eine unbedachte Handlung großes Leid auslöst. Wir bitten Dich für alle, die im Großen und Kleinen Verantwortung für Politik tragen: Lass sie ihr Heil nicht in Militärallianzen und Machtprojektionen suchen, sondern stärke ihren Willen zum Frieden, ihren nüchternen Blick auf Sicherheitsinteressen und ihre Kreativität für einen friedlichen Umgang mit Spannungen. Dies bitten wir durch Jesus Christus, den Du als Friedefürst auf diese Welt gesandt hast und der unser Friede ist. Amen.

Arbeitsstelle kokon

Guter Gott, wir bitten Dich um Frieden, auch und gerade dort, wo er derzeit gefährdet ist. Wir denken besonders an die Menschen in der Ukraine und in unserer dortigen Partnerkirche, der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU) mit ihrem Bischof Pavel Shvartz.

Wehre den Kriegstreibern, sei bei den politisch Verantwortlichen, damit sie an den Verhandlungstisch zurück kehren und der Konflikt friedlich gelöst werden kann.

Für die Menschen in der Ukraine bitte wir um Kraft und Mut, damit sie nicht in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versinken. Lass die vielen Zeichen des partnerschaftlichen Miteinanders Früchte tragen und stärke die Gemeinschaft, die sich gerade in schweren Zeiten bewährt.

Das alles bitten wir im Namen Deines Sohnes Jesus Christus, der uns miteinander verbindet und unser Friede ist. Amen.

Oberkirchenrat Michael Martin, Leiter der Abteilung Ökumene und Kirchliches Leben

Barmherziger Gott, höre unser Flehen:
inmitten von kriegerischen Tönen
bitten wir um Frieden
um des Lebens willen.

Inmitten von blindem Machtwahn
bitten wir um Vernunft und Menschlichkeit
um des Lebens willen.

Inmitten von vergeblichen Gesprächen
bitten wir um Einsicht
um des Lebens willen.

Sei den Menschen
im Krisengebiet
ein helfender Gott! Erbarme dich.

Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen

Gisela Bornowski, Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg

Guter Gott,

die Kriege, die auf dieser Erde toben, machen uns Angst. Angesichts der drohenden militärischen  Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine fühlen wir uns hilflos.

Wir bitten Dich: Sende die Kraft deines Friedens in die Herzen all derer, die politische Verantwortung tragen. Hilf, den Hass und die Gewalt zu überwinden! Schenke den Mut zur Versöhnung.

Lass dein Himmelreich hereinbrechen inmitten aller Konflikte. Amen

Annkathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode

Gott,

wir leben in Tagen, in denen der Friede bedroht ist, in unseren Herzen, in unserem Land,
im Miteinander von Völkern und Nationen.

Im Osten Europas wird aufgerüstet.
Schon 14.000 Menschen haben in den Grenzregionen zwischen Russland und der Ukraine ihr Leben verloren.
Und wir befürchten noch mehr Gewalt, Tränen und Leid.

Deshalb bitten wir dich, Gott,
um Frieden – dass Menschen an Leib und Seele bewahrt bleiben,
um Vertrauen – dass das Aufrüsten ein Ende hat,
um Einsichten und Perspektiven – die Wege aufeinander zu ermöglichen.

Schenke uns und allen Menschen in deiner Welt Gedanken des Friedens und hilf uns, diese Gedanken in friedliches Tun umzusetzen.

Amen.

Aus dem Friedensgebet der EKD zur Situation an der Ukrainischen Grenze

Himmlischer Vater!
Du bist ein Gott, der Friedens und Versöhnung will! Darum kommen wir zu Dir angesichts des Konfliktes in der Ukraine! Wir bitten für alle, die in diesem Konflikt Verantwortung tragen, dass sie ihre Machtgedanken aufgeben und das Leben der Menschen mit ihrer Sehnsucht nach einer friedlichen Lösung in den Blick nehmen.
Wir beten alle, die Sehnsucht nach einem Leben ohne Angst und in Frieden haben!
Herr, schaffe Du Frieden!

Hans Stiegler, Vizepräsident der Landessynode

Gott

Lass
nicht schießen
Worte gewinnen
alle weiter den Frieden suchen
die Unterschiede aushalten
eigene Interessen zurückstecken
aus der Geschichte lernen
leben

Amen

Christoph Breit

Vater im Himmel,
Du bist die Quelle wahren Friedens,
Du bist die Sonne der Gerechtigkeit,
Du bist die Zuflucht der Leidenden
Du bist der Grund aller Hoffnung.
Angesichts des Krieges in der Ukraine rufen wir zu Dir:

Hilf der Bevölkerung in der Ukraine.
Schenke ihnen Vertrauen auf Dich in ihrer Angst.

Hilf besonders den Kranken, den Kindern und den Gebrechlichen,
Schenke ihnen Schutz und sende Deine behütenden Engel.

Hilf denen, die Opfer zu beklagen haben.
Schenke ihnen Deinen Trost und Kraft für die Zukunft.

Hilf den Regierenden.
Schenke ihnen Weisheit, angemessene Entscheidungen zu treffen.

Hilf denjenigen in Russland und in der ganzen Welt, die nach echtem Frieden streben.
Schenke ihnen Deinen Geist und gib ihrem Tun Gelingen.

Wehre den Kriegstreibern und Skrupellosen,
tritt ihnen in den Weg und nimm ihnen ihre Macht.

Uns selbst mach treu im Gebet und frei von Angst.
Verbreite Deinen Frieden in uns und durch uns.

Dich bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus und den Heiligen Geist,
denn Du regierst und baust Dein Reich des Friedens schon jetzt und in Ewigkeit.

Dorothea Greiner, Regionalbischöfin in Bayreuth

Mit Sorge schauen wir auf die Ukraine. Krieg in Europa! Hilft es da zu denken: Die Ukraine und Russland sind immer noch weit weg? Und die anderen Kriege in der Welt noch weiter? Lass uns nicht an den Gedanken gewöhnen, dass Kriege uns weniger angehen, wenn sie weiter entfernt toben. Gib uns fruchtbare Unruhe, gegen alle Kriege anzugehen, schenke uns Kraft und Energie aufzustehen gegen alles, was den Kriegen dient, schenke uns selbst ein friedvolles Herz und friedliche Gedanken und erhalte uns in der Zuversicht, dass Du, unser Gott, ein Gott des Friedens bist.

Axel Piper, Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg

Du unser Gott. Dein Wort ist ein Wort des Friedens, lebendig und klar. Du sprichst hinein in unsere Welt.

Wir bringen vor Dich, die Menschen in der Ukraine und in Russlands anderen Nachbarländern;
wir bringen vor Dich die Politiker:innen, die weiter um eine friedliche Lösung des Konflikts ringen

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Sprich dein Wort, schaffe Frieden.
A: Sprich dein Wort, schaffe Frieden.

Wir bringen vor Dich, Anas al-Shamy und mit ihm die Menschen in Syrien. Sie leiden unter Hunger, Kälte, Willkür und Gewalt.Wir bringen vor Dich, Tafiq al-Tamini und mit ihm, die vielen Menschen, die im Irak entführt wurden, einfach verschwunden und bis heute vermisst sind.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Sprich dein Wort, schaffe Gerechtigkeit.
A: Sprich dein Wort, schaffe Gerechtigkeit.

Wir bringen vor Dich, uns selbst. unsere Verletztheit. unsere Ohnmacht. Unser Versagen. Unsere Trägheit. unsere Verlorenheit.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Sprich dein Wort, schaffe Klarheit.
A: Sprich dein Wort, schaffe Klarheit.

Barmherziger Gott: Sieh deine Erde an, sieh uns an und sprich zu uns. Lass uns hören dein lebensspendendes Wort, Das bitten wir im Namen unseres Bruders und Herrn, Jesus Christus

AMEN

Ewiger Gott,

vor Dich bringen wir an diesem Tag unsere Fassungslosigkeit, unsere Trauer und unseren Zorn. Die diplomatischen Bemühungen, auf die wir so gehofft hatten, haben nicht zum Ziel geführt. Die Sprache der brutalen Gewalt gibt jetzt den Ton an. Der Machthunger hat die Oberhand behalten gegenüber der Vernunft.

Sei Du jetzt bei den Menschen in der Ukraine, die durch die Gewalt der Waffen in Not und Gefahr sind. Lass sie spüren, dass überall auf der Welt Menschen für sie beten.

Sende Du Deinen Geist in die Herzen derer, die verantwortlich sind für aggressive Gewalt. Lass sie erkennen, dass durch die Gewalt alle verlieren. Öffne ihre Herzen, dass sie sich anrühren lassen von dem leid, dass ihre Gewalt verursacht.

Sei bei denen, die jetzt politische Verantwortung tragen und die richtigen Entscheidungen zu treffen haben. Öffne Wege, der militärischen Gewalt die Klarheit in der Verurteilung des Unrechts, wirksame Gegenmaßnahmen und eine Deeskalation der Gewalt entgegenzustellen.

In uns allen stärke das, was die Basis unseres Lebens ist: Stärke unseren Glauben. Stärke unsere Hoffnung. Stärke unsere Liebe.

Auf dich vertrauen wir – auch jetzt.

AMEN

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Gütiger und barmherziger Gott,

fassungslos und entsetzt sehen wir in die Ukraine.
Bis zuletzt haben wir noch gehofft,
dass Vernunft, Diplomatie und der Schutz Unschuldiger
höher wiegen als reines Machtkalkül.

Wir beten für und mit den Menschen in der Ukraine:
Lass sie in allem Schrecken deine Nähe spüren und gib ihnen Kraft.

Wir beten für und mit allen, die sich um Familie und Freunde in der Ukraine sorgen:
Stärke sie und schenke ihnen Trost und Hoffnung.

Wir beten für und mit allen, bei denen die Nachrichten eigene traumatische Erinnerungen hervorbringen: 
lass sie in ihrer Not nicht allein und stelle ihnen herzliche und verstehende Menschen an die Seite.

Wir beten für alle:
Gib uns Frieden!
Lass niemanden allein!
Lass uns die Hoffnung nicht verlieren!

Amen.

Elisabeth Hann von Weyhern, Regionalbischöfin in Nürnberg

Herr wir bitten um Frieden. Wir sind mit unseren Herzen und Bitten bei den Menschen in der Ukraine. Stärke alle, die den Frieden suchen und friedliche Wege zur Lösung der Konflikte gehen. Alle Menschen brauchen Frieden. Du, Gott, willst den Frieden auf der ganzen Erde.

Christian Kopp, Regionalbischof im Kirchenkreis München

Wir bitten dich, unser Gott, um Frieden zwischen Russland und der Ukraine. Mache der Aggression und dem Blutvergießen ein Ende. Lass nicht zu, dass Großmannssucht und Krieg die Menschen beherrschen. Besonders bitten wir dich für unsere evangelische Partnerkirche in der Ukraine und ihre Schwesterkirche in Russland. Tröste und stärke sie durch deine Friedensbotschaft, dass sie das Böse mit Gutem überwinden können. Lass sie dein Licht bringen in die Dunkelheit der Völker, damit Hass und Angst aufhören. Höre ihre Bitten und lass dein Wort der Versöhnung durch sie hörbar werden.

Dekan Wenrich Slenczka, Würzburg

Gott,

wenn ich sehe, wie Friedensbemühungen ins Leere gehen,
und Menschen sterben in einem sinnlosen Krieg,
dann fühle ich mich so hilflos.

Ich kann nichts beeinflussen
Ich kann nichts verhindern,
oft durchschaue ich nicht einmal die Zusammenhänge.
Warum musste es soweit kommen?

Ohnmächtig bin ich und voller Furcht.
Es ist Krieg und ich kann nichts tun.

Deswegen lege ich all das in Deine Hand, Gott. Und bitte Dich:

Schau hin!
Auf Menschen, die um Ihre Heimat zittern
Auf Lüge, Hass und Menschenverachtung
Auf Leiden und Tod.

Sei da!
in vor Angst durchwachten Nächten
in Bombenalarm und Gefechten
und in allen Bemühungen, den Frieden zu erhalten.

Und weil ich mich gern vom Schein trügen lasse,
weil mein Verstehen begrenzt und mein Blick oft getrübt ist,

bitte ich Dich um das, was mir oft so schwer über die Lippen geht:
Dein Wille geschehe, Gott.
Amen.

Anne Lüters

Gott, droht 77 Jahre nach dem Kriegsende der 3. Weltkrieg? Haben die Regierenden nichts dazugelernt? Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg. Ich bete für den Frieden:

„Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf.Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt.“ (EG 430,1)

Herr, beschütze deine Kinder und schaffe Frieden in der Ukraine und in den Herzen der Menschen!

Walter Schnell, Vizepräsident der Landessynode

23.02.2022
ELKB