Weizenähre mit einem Holzkreuz

Im Kirchenjahr spiegeln sich alle Seiten des Lebens wider.

Bild: suschaa / photocase.de

Gebete im Kirchenjahr

Feier des Lebens

Leid und Freude, Geburt und Tod – das Kirchenjahr spiegelt den ganzen Reichtum und die Tiefe menschlichen Lebens wieder.

Das Kirchenjahr verbindet die wiederkehrenden Rhythmen des Jahres mit Stationen eines unumkehrbaren Lebens – dem Leben Jesu Christi. Die sich wiederholenden Festzeiten bereichern den Alltag und strukturieren das Leben. Wir bereiten uns auf sie vor, erwarten und gestalten sie wie vertraute Räume, in die wir eintreten. In der dunkelsten Jahreszeit spricht Weihnachten vom Eintritt des Lichts in die Dunkelheit. Bei wieder aufblühender Natur verkündet Ostern den Sieg des Lebens über den Tod. Wenn die Blätter fallen, gedenkt die Kirche des Tods und der Verstorbenen. Gleichzeitig erinnert die Kirche in wiederkehrenden Rhythmen die Stationen von Jesu Leben und Sterben und greift dabei wesentliche Stationen unseres eigenen Lebens auf: Geburt, Kindheit und Elternschaft, Gefährdung und Leid, Überschwang und Angst, Freude, Trauer und Tod.

Das Kirchenjahr ist ein Angebot, unser Leben im Rhythmus der Jahre geleitet zu durchschreiten – in all seinem Reichtum und in all seiner Tiefe. Nichts wird ausgelassen – keine Angst, kein Schmerz, aber auch nicht die Freude und das Glück. So wird das Kirchenjahr zur Feier des Lebens in seiner ganzen Fülle. Wer es versteht, die Feste mit seinem eigenen Leben zu füllen, dem werden sie zu Lebensbegleitern durch Höhen und Tiefen. Der wird mehr und mehr erfahren, dass auch unsere Zeit – in aller Wiederholung und in aller Einzigartigkeit – in Gottes Händen steht.

26.06.2014
Anne Lüters

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